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Sextortion – Wenn aus einem harmlosen Online-Flirt eine sexuelle Erpressung wird

Sextortion
(© Pixabay)

Der Begriff „Sextortion“ ist eine Kombination aus den Begriffen Sex und Extortion = engl. für Erpressung. Damit wird eine derzeit sehr verbreitete Erpressungsmasche von Cyber-Kriminellen bezeichnet.
Sexuelle Erpressung
(© Pixabay)

Der Begriff „Sextortion“ ist eine Kombination aus den Begriffen Sex und Extortion = engl. für Erpressung. Damit wird eine derzeit sehr verbreitete Erpressungsmasche von Cyber-Kriminellen bezeichnet
 

Die potentiellen Opfer werden zunächst über soziale Netzwerke oder über verschiedene Dating-Plattformen von ebenfalls Kontakt suchenden Frauen oder Männern angesprochen. Schnell wird klargemacht, dass vorranging sexuelles Interesse besteht. Nach einer Kennlernphase werden die potentiellen Opfer aufgefordert in einen Videochat zu wechseln und sich nackt oder wenig bekleidet zu zeigen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen oder es werden über den Messenger-Dienst aufreizende Fotos angefordert. Falls zuvor von den Tätern selber Filmchen oder Fotos gesendet wurden, zeigt dieses Material niemals die Täter. Es handelt sich um Videos oder Bilder anderer Personen.

Die Täter speichern diese delikaten Videos bzw. die gesendeten Nacktfotos für sich ab. Danach fordern sie hohe Geldsummen oder Bitcoins von den Opfern, ansonsten drohen sie mit einer Veröffentlichung des brisanten Materials in den sozialen Netzwerken oder im Internet.


Bitcoins
(© Pixabay)

Eine weitere Variante von sexueller Erpressung ist das wahllose Versenden von Erpresserschreiben per E-Mail. In solchen Spam-Mails geben die Täter an, den Rechner oder das Smartphone gehackt zu haben und Sexvideos der vermeintlichen Opfer zu besitzen und drohen damit diese zu veröffentlichen, wenn keine Zahlungen erfolgen.

Die Erpresser sind oftmals als Bande organisiert und agieren aus dem Ausland. Häufig werden junge Männer Opfer dieses Phänomens, aber auch Frauen können betroffen sein.

Oft besitzen die Täter dabei gar kein kompromittierendes Material. Sie haben lediglich im sogenannten „Dark-Net“ persönliche Daten und Passwörter aufgekauft, die aus Hacking-Attacken gegen große Provider stammen.

Eine Nachfrage in den fünf Polizeidirektionen ergab, dass im Jahr 2022 mehrere Hundert Anzeigen bei der Polizei eingegangen sind, die sich entweder direkt zum Thema Sextortion oder zur Erpressung auf sexueller Grundlage zuordnen ließen. Dabei ist aber festzuhalten, dass eine valide Recherche nicht möglich ist, da es diese „Masche“ nicht als eigener Straftatbestand in den polizeilichen Systemen gibt, diese Taten können sich innerhalb der Erpressungen, der Nötigungen oder des Betruges  niederschlagen. Dazu kommt, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ausfallen dürfte, da die Betroffenen aus Scham oder Schuldgefühlen oder bei einem gescheiterten Versuch auf eine Anzeige.


Cyberkriminalität
(© Pixabay)

Wie können Sie sich vor sexueller Erpressung schützen?
  • Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
  • Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreneinstellung sowie ggf. die Ihrer Kinder.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über bestehende Gefahren im Netz.
  • Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
  • Kleben Sie im Zweifel die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
  • Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen.
  • Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.
  • Nutzen Sie zum Schutz vor erpresserischen E-Mails grundsätzlich einen Spamfilter.

Wenn Sie Opfer von Sextortion geworden sind

  • Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf.
  • Kontaktieren Sie wenn nötig den Netzwerkbetreiber und veranlassen Sie, dass das Bildmaterial von Ihnen gelöscht wird. Nicht angemessene Inhalte kann man dem Seitenbetreiber über eigens hierfür eingerichtete Buttons melden.
  • Brechen Sie den Kontakt zu der anonymen Person sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten.
  • Sichern Sie die Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshot.
  • Erstatten Sie bitte Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei.

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Kontakt zum LKA Sachsen

Staatsanwaltschaften des Freistaates Sachsen

Hier finden Sie die Kontaktdaten der Staatsanwaltschaft des Freistaates Sachsen.

The Saxon State Office of Criminal Investigation

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