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Die Polizei klärt zu Abzocke und Betrugsmaschen im Urlaub auf

Betrug und Abzocke im Urlaub
(© Vidar Nordli-Mathisen auf Unsplash)

Gerade in den bekannten Großstädten, an beliebten Touristenattraktionen oder an den schönsten und belebtesten Stränden fallen viele Urlauber auf Betrügereien herein. Darum möchte die Polizei vor einigen Betrugsmaschen und Abzocken warnen und Verhaltens-Tipps geben. Schauen Sie sich bitte auch vor Reiseantritt die Internet-Auftritte der Touristen-Information des jeweiligen Landes oder der Region bzw. der Stadt an.
Betrug und Abzocke im Urlaub
(© Vidar Nordli-Mathisen auf Unsplash)

Abzocke im Restaurant
 

Ein unverschämter Preis für ein normales Mittagsgericht kann einem den Appetit auf weitere Restaurantbesuche verderben. Informieren Sie sich vor Antritt der Reise über die üblichen Konditionen in Ihrem Reiseland, z.B. ob das Gedeck (Coperto) inclusive ist oder mitberechnet wird oder wie hoch das übliche Trinkgeld ist. Vor dem Besuch sollte man sich möglichst unabhängig über das Lokal informieren, z.B. bei anderen Urlaubern, in Reiseführern, Online-Bewertungsportalen oder bei Einheimischen.

  • Bestellen Sie grundsätzlich  keine Gerichte ohne Preisangaben. Auch bei Änderung der Beilage oder einer vorgegebenen Menüfolge kann es teurer werden.
  • Aufgepasst, bei frischem Fisch wird der Preis häufig nur nach Gewicht (z.B. pro 100 Gramm – netto) angegeben. Für die Gäste ist es schwierig, einzuschätzen, was der rohe Fisch tatsächlich wiegt  – und wie viel nach der Zubereitung auf dem Teller landet. Hier hilft nur die Nachfrage, was der Fisch kostet, wenn er geputzt ist.
  • Auch bei der Frage des Kellners nach einem Aperitif oder Digestif sollte man nicht einfach ja sagen, ohne den Preis zu kennen. Auch hier gilt: immer nachfragen

Vorsicht vor Taschendieben im Urlaub

Taschendiebe bewegen sich am liebsten in großen Menschenmengen, arbeiten häufig im Team und sind oft blitzschnell. Ihre Opfer werden im Gedränge angerempelt, unter einem Vorwand angesprochen und abgelenkt, beispielsweise in dem ihre Kleidung versehentlich beschmutzt wird oder die Täter nach dem Weg fragen.

  • Bewahren Sie Zahlungskarten, Bargeld, Papiere und Ihr Smartphone niemals zusammen sondern möglichst in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung dicht am Körper auf.
  • Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
  • Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
  • Seien Sie wachsam, wenn Sie von Fremden angesprochen werden. Oft spricht vorne jemand nett mit Ihnen, während hinten jemand das Portmonee aus der Handtasche fischt.
  • Wurde Ihre Zahlungskarte gestohlen, lassen Sie diese sofort unter der Sperrnotruf-Nummer 116 116 sperren. Die Nummer ist auch aus dem Ausland mit der entsprechenden Landesvorwahl +49 für Deutschland erreichbar. Zur zusätzlichen Sicherheit, insbesondere für die Erreichbarkeit aus dem Ausland, ist der Sperr-Notruf auch unter der Rufnummer +49 (0)30 40 50 40 50 zu erreichen.

Nicht jedes Taxi ist gleich teuer

Nach der langen Anreise soll es vom Flughafen oder Bahnhof schnell zum Hotel gehen. Das wissen auch Taxifahrer und sind schnell mit verlockenden Preisen zur Stelle. In den meisten Metropolen gibt es mittlerweile Festpreise der offiziellen Taxiunternehmen. Aufgepasst bei Taxifahrern, die Sie für einen vermeintlich kleinen Preis zum Ziel bringen wollen. Das kann im schlimmsten Fall gefährlich und teuer werden.

  • Nehmen Sie, wenn möglich, ein lizenziertes Taxi der Stadt. Dieses erkennt man in vielen Fällen an einem Gewerbeschein, der gut sichtbar, z.B. an der Scheibe, angebracht ist. Taxis mit einer offiziellen Lizenz sind oft auch an einer bestimmten Farbe und Beschriftung erkennbar.
  • Sollte es keinen Festpreis geben, handeln Sie vorher einen angemessenen Preis aus. Lassen Sie sich nicht auf langwierige Diskussionen ein. Holen Sie sich zur Not jemanden vom Hotel zur Hilfe, wenn es Sprachprobleme gibt.
  • Erkundigen Sie sich im Vorfeld oder am Airport einfach über die üblichen Taxi-Tarife.

Abzocke mit vermeintlicher Autopanne

Auch bei der Reise mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen kann man im Ausland ordentlich abgezockt werden. Folgende Situation: Sie sitzen im Auto und fahren zum nächsten Urlaubsort oder Strand. Auf einmal macht ein anderer Autofahrer Lichthupe und Handzeichen, die andeuten, dass etwas mit Ihrem Fahrzeug nicht stimmt. Sie halten an und steigen aus, der „aufmerksame“ Helfer ebenso. Nachdem sich die Sorge als unbegründet herausstellt hat und Sie weiterfahren wollen, stellen Sie fest, dass ihre Wertsachen verschwunden sind.

  • Natürlich kann es sein, dass das Auto tatsächlich einen Schaden hat. Wenn Sie zum Nachschauen anhalten, schließen Sie das Auto unbedingt nach Verlassen ab. Stellen Sie sicher, dass die Beifahrertür nicht unbemerkt geöffnet werden kann. Im schlimmsten Fall kann sogar das ganze Auto mit dieser Masche gestohlen werden.
  • Ein gesundes Misstrauen bei anderen Autofahrern, die um Hilfe bitten, ist im Ausland angebracht.
  • Wenn Sie eine Panne haben, rufen Sie mit einem Smartphone die Pannenhilfe oder Polizei.

Augen auf beim Geldwechsel!

Ist man in Ländern unterwegs, in denen nicht mit dem Euro bezahlt werden kann, ist häufig der Geldwechsel in einer Wechselstube nötig. Doch auch dabei kann man ordentlich abgezockt werden, denn kennt man den aktuellen Wechselkurs nicht oder sind einem die fremdartigen Scheine gänzlich unbekannt, lädt das zum Tricksen und Betrügen ein. Mal wird dank eines utopisch schlechten Wechselkurses Geld unterschlagen, ein anderes Mal bekommen Sie vielleicht sogar alte Scheine oder Münzen untergejubelt, die schon lange keine offiziellen Zahlungsmittel mehr sind.

  • Informieren Sie sich vor dem Geldwechsel unbedingt über den aktuellen Wechselkurs. Eine gewisse Gebühr dafür ist normal.
  • Schauen Sie sich die Geldscheine der aktuellen Landeswährung an und informieren Sie sich über die wichtigsten Fälschungsmerkmale.
  • Nehmen Sie einen Zeugen mit in die Wechselstube und lassen Sie sich eine Quittung geben.
  • Zählen Sie noch am Schalter das gewechselte Geld nach.

Und immer wieder Hütchenspieler!

Von Berlin bis Mallorca – Hütchenspieler gibt es beinahe überall. Dabei sieht das Spiel nur zu Beginn einfach aus, soll dich jedoch nur dazu bringen, dein Portmonee zu zücken. Kaum ist das passiert, packen die Betrüger all ihre Profi-Tricks aus und dein Geld ist unwiederbringlich weg.

  • Lass dich auf diese Masche erst gar nicht ein sondern investiere dieses Geld lieber in einen Kaffee oder ein leckeres Eis.

Betrüger setzen Urlauber unter Druck

In Urlaubsländern in Südeuropa werden Touristen auf der Straße von Unbekannten angesprochen und beispielsweise zur Teilnahme an einer Meinungsumfrage oder einem Gewinnspiel gebeten. So erhalten die Urlauber Gutscheine für eine kostenlose Ausflugsfahrt zu einer Urlaubsanlage oder dürfen als Gewinner an einer Party teilnehmen. Am Bestimmungsort angekommen, landen die Opfer allerdings in einer Verkaufsveranstaltung, wo sie so lange von Profiverkäufern bearbeitet und unter Druck gesetzt werden, bis sie etwas kaufen oder einen Vertrag unterschrieben und noch vor Ort eine Vorauszahlung geleistet haben.

Vorsicht vor Blumenmädchen!

Wer kann zu Blumen schon Nein sagen? Das denken sich auch viele Betrügerinnen in Touristenregionen. Sollten Sie dennoch ablehnen, gehört zu ihrer Masche wütend zu werden und Bargeld zu fordern. Der Extremfall: Sie wollen zahlen und werden gleichzeitig von einer Komplizin beklaut.

  • Wie bei den Hütchenspielern ist Ablehnung die beste Verteidigung gegen die Abzocke.
  • Werden Sie weiter belästigt, formulieren Sie Ihre Ablehnung auch mal lauter.

Geben Sie Dieben und Betrügern keine Chance! Bleiben Sie aufmerksam!

Weitere Informationen und Präventionstipps Sie unter https://www.polizei-beratung.de

Auch der ADAC informiert unter:

https://www.adac.de/reise-freizeit/ratgeber/reisetipps/abzocke-urlaub/


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Staatsanwaltschaften des Freistaates Sachsen

Hier finden Sie die Kontaktdaten der Staatsanwaltschaft des Freistaates Sachsen.

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