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Polizeiliche Kriminalstatistik Landkreis Meißen 2018

Medieninformation: 200/2019
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 05.04.2019, 10:00 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2018

Landkreis Meißen

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Im Landkreis Meißen wurden 2018 insgesamt 10.574 Straftaten (2017: 12.250) erfasst. Dies sind 1.676 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einer Verringerung um 13,7 Prozent.

Polizeipräsident Jörg Kubiessa (54): „Damit setzt sich der kontinuierliche Rückgang der Kriminalität seit 2013 fort. Mit Ausnahme des Autodiebstahls gehen die Fallzahlen in allen Bereichen zurück. Diese positive Entwicklung bedeutet aber nicht, dass ich deshalb Ressourcen abziehen werde. Von dem Stellenzuwachs der nächsten Jahre soll auch die polizeiliche Präsenz im ländlichen Bereich profitieren."

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, sank 2018 auf 4.354 (2017: 5.023).

Insgesamt 6.677 Straftaten (2017: 7.830) konnten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote lag damit bei 63,1 Prozent (2017: 63,9 Prozent).

Von den 4.502 ermittelten Tatverdächtigen (2017: 4.827) waren 76,5 Prozent männlichen und 23,5 Prozent weiblichen Geschlechts. Die Zahl nichterwachsener Tatverdächtiger sank leicht. Neben 164 Kindern (2017: 151) wurden 423 Jugendliche (2017: 402) und 339 Heranwachsende (2017: 353) als Tatverdächtige ermittelt.

Im Jahr 2018 wurden 811 nichtdeutsche Tatverdächtige (2017: 855) ermittelt. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen lag somit bei 18,0 Prozent (2017: 17,7 Prozent). Im Bereich der allgemeinen Kriminalität sank ebenfalls die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 828 im Jahr 2017 auf 723 im Jahr 2018. Dies entspricht einem Anteil von 16,4 Prozent (2017: 17,3 Prozent).

Die Zahl der Opfer von Straftaten sank auf 1.907 (2017: 1.987). Insgesamt 1.126 Opfer (59,0 Prozent) waren männlichen und 781 Opfer (41,0 Prozent) weiblichen Geschlechts. Darunter befanden sich 148 Kinder (2017: 167), 166 Jugendliche (2017: 164), 180 Heranwachsende (2017: 144) und 151 Personen (2017: 150), die zum Zeitpunkt der Tat 60 Jahre oder älter waren. Insgesamt wurden 1.413 Erwachsene (2017: 1.512) Opfer einer Straftat.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden stieg auf rund 24,8 Millionen Euro (2017: 10,3 Millionen Euro).

Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Eigentumskriminalität

Im Landkreis Meißen bildet die Gesamtheit aller Diebstahlsdelikte nach wie vor den Hauptteil der Gesamtkriminalität. Der Anteil an der Gesamtkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken und liegt nunmehr bei 36,8 Prozent (2017: 40,8 Prozent). Die Fallzahlen vom Vorjahr sanken 2018 auf 3.895 Fälle (2017: 4.993) und haben damit den tiefsten Punkt im Vergleich der vergangenen zehn Jahre erreicht. Die Anzahl der aufgeklärten Fälle lag im Landkreis bei 1.351 Fällen (2017: 2.190). Damit betrug die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich 34,7 Prozent (2017: 43,9 Prozent).

Die Diebstähle setzten sich zusammen aus 1.844 Diebstählen ohne erschwerende Umstände (2017: 2.214), die damit um 16,7 Prozent zurückgingen. Hinzu kamen 2.051 besonders schwere Diebstähle (2017: 2.779), die um 26,2 Prozent gesunken sind.

Ein Schwerpunkt im Bereich der Eigentumskriminalität sind nach wie vor die Diebstähle in/aus Geschäften und Kiosken, die allerdings bei registrierten 786 Fällen (2017: 1.134) einen deutlichen Rückgang um 30,7 Prozent aufweisen.

Weitere Schwerpunkte sind die Fahrraddiebstähle mit 594 Fällen (2017: 600) und die Diebstähle an oder aus Kfz mit 438 Fällen (2017: 483). Auch bei diesen beiden Bereichen kann festgestellt werden, dass es einen Rückgang der Fallzahlen gab bzw. diese annähernd gleich blieben. Die Aufklärungsquoten lagen bei allen drei Deliktfeldern unter den Vorjahreswerten und betrugen für die Diebstähle aus Geschäften oder Kiosken 77,4 Prozent, bei den Fahrraddiebstählen 15,3 Prozent und bei den Diebstählen an oder aus Kfz 14,6 Prozent.

Jörg Kubiessa: „Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen, einschließlich des unbefugten Benutzens, ist erstmals seit vier Jahren wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Wir haben damit wieder die Fallzahlen von 2016 erreicht." Die 117 Fälle (2017: 98) entsprechen einem Anstieg um 19,4 Prozent. Insgesamt konnten 49 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 41,9 Prozent entspricht und damit um 6,2 Prozentpunkte besser ist als 2017.

Die Fallzahlen des Ladendiebstahls stehen in direktem Zusammenhang mit den erwähnten Diebstählen in/aus Geschäften und Kiosken. Hier ist gegenüber dem Jahr 2017 mit 920 Fällen ein Rückgang um 32,6 Prozent auf 620 Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank in diesem Bereich von 178 auf 121. Damit liegt ihr Anteil mit 25,4 Prozent aber immer noch über dem Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtkriminalität.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten sank im Jahr 2018 auf 250 Fälle, im Jahr 2017 waren es noch 296 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang um 15,5 Prozent und reiht sich in die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre ein.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen ist im Jahr 2018 um 21 Fälle auf 251 Fälle gesunken. Dabei handelte es sich in 139 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände (2017: 114 Fälle), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in das Tatobjekt gelangen konnten. Dem gegenüber stehen 112 Fälle von Wohnungseinbrüchen (2017: 158 Fälle), bei denen die Täter ein Hindernis überwinden mussten, um in die Wohnung zu gelangen. In 47 dieser Fälle lag ein Tageswohnungseinbruch vor, das heißt der Einbruch erfolgte zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr (2017: 78 Fälle). Hier ist ein Rückgang um 39,7 Prozent feststellbar.

Die Anzahl der Fälle bei Diebstählen in oder aus Böden, Kellern und Waschküchen sank gegenüber dem Vorjahr. Hier stehen 344 Fälle aus dem Jahr 2017 der Zahl von 214 Fällen im Jahr 2018 gegenüber. Insgesamt 41 Fälle konnten davon aufgeklärt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 19,2 Prozent.

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2018 ging die Rauschgiftkriminalität um 10,0 Prozent auf 414 Fälle (2017: 460) zurück. Die Aufklärungsquote betrug 92,3 Prozent (2017: 95,7 Prozent). Die Polizei ermittelte 381 Tatverdächtige (2017: 429). Dabei stehen 326 männlichen Tatverdächtigen 55 weibliche Tatverdächtige gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 14,7 Prozent (2017: 12,4 Prozent).

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (so genannte Konsumentendelikten) sank auf 334 Fälle (2017: 373). Die Fallzahl beim unerlaubten Handel oder Schmuggel von Betäubungsmitteln stieg auf 41 Fälle (2017: 36 Fälle).

Insgesamt wurden im Landkreis Meißen 65 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2017: 115) und sieben Fälle des Handels bzw. Schmuggels von Crystal (2017: 16 Fälle) festgestellt. Allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Cannabis und dessen Zubereitungen unterlagen einem erneuten Anstieg von 9,3 Prozent auf 234 Fälle (2017: 214 Fälle).

Im Landkreis Meißen wurden durch die Polizeidirektion Dresden unter anderem ca. 48,6 Kilogramm Marihuana, ca. 43,8 Gramm Haschisch und ca. 40,7 Gramm Crystal sichergestellt.

Es wurde kein Drogentoter registriert (2017: 0).

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten fiel auf 310 Fälle (2017: 320). Bei einer Aufklärungsquote von 86,5 Prozent sind 313 Tatverdächtige (2017: 329) ermittelt worden. Davon waren 103 Tatverdächtige nichtdeutsch (2017: 116), was einem Anteil von 32,9 Prozent (2017: 35,3 Prozent) entspricht.

228 Fälle aller registrierten Gewaltdelikte (2017: 243 Fälle) waren gefährliche und schwere Körperverletzungen. Weitere 71 Fälle (2017: 74 Fälle) waren Raubdelikte. Es wurden zwei Mord- und Totschlagdelikte (2017: 3 Fälle) registriert.

Wirtschaftskriminalität

Im Bereich der Wirtschaftskriminalität wurden 116 Delikte (2017: 124) registriert, das entspricht einem Rückgang um 6,5 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 100,0 Prozent (2016: 97,6 Prozent). 62 Tatverdächtige wurden ermittelt.

Der finanzielle Schaden im Rahmen der Wirtschaftskriminalität betrug rund 17,7 Millionen Euro (2017: 3,8 Millionen Euro). 7,4 Millionen Euro darunter sind infolge von Insolvenzverschleppung entstanden (2017: 3,0 Millionen). Weitere 6,4 Millionen Euro sind durch einen Betrugsfall entstanden, bei dem sich der Inhaber einer Firma ein Darlehen erbeten hatte und es letztendlich nicht zurückzahlte.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität sank auf 2.114 Fälle (2017: 2.272), von denen 576 Fälle aufgeklärt werden konnten. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 27,2 Prozent und entspricht etwa dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden 475 Tatverdächtige (2017: 536) ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich betrug 25,5 Prozent (2017: 21,3 Prozent).

Massenkriminalität

Jörg Kubiessa: „Nach den ersten positiven Erfahrungen bei der verstärkten Anwendung des Beschleunigten Verfahrens in Dresden und Pirna wollen wir dieses Mittel auch im Landkreis Meißen mehr nutzen. Dass die Strafe der Tat auf dem Fuße folgen sollte, ist nicht nur der Wunsch vieler Menschen. Dieser Grundsatz entfaltet auch die größte präventive Wirkung. Die damit notwendigen Veränderungen bisheriger Abläufe betreffen Polizei und Justiz gleichermaßen."

Bei den Sachbeschädigungen sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 1.303 Fälle (2017: 1.522 Fälle) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 40,2 Prozent und stieg damit um 3,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (2017: 37,1 Prozent). In rund 37,0 Prozent der Fälle handelte es sich um sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen, weitere 22,9 Prozent entfallen auf Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen.

Bei Graffiti als Sonderform der Sachbeschädigung blieb die Zahl der erfassten Fälle annähernd gleich (316 Fälle; 2017: 321 Fälle). Dies entspricht einer Zunahme um 1,6 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 52,5 Prozent und war damit 16,7 Prozentpunkte höher als im Jahr davor. Es konnten 53 Tatverdächtige ermittelt werden (2017: 71), die zu 86,8 Prozent aus dem Bereich der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden kamen.

Die Anzahl der angezeigten Beförderungserschleichungen sank gegenüber dem Vorjahr und lag bei 482 Fällen (2017: 534). Insgesamt wurden 340 Tatverdächtige ermittelt, von denen 116 nichtdeutsche Tatverdächtige waren.


 


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