1. Navigation
  2. Inhalt
Inhalt

Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 | Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Medieninformation: 190/2020
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 30.03.2020, 13:18 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2019

Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Polizeipräsident Jörg Kubiessa (54): „Die Fallzahlen der allgemeinen Kriminalität lagen nochmal unter dem Tiefststand des vergangenen Jahres. Für mich ist das ein Beleg, dass wir mit unserem im Landkreis gewählten Ansatz des Community Policing richtig unterwegs sind. Denn Probleme können am besten da beseitigt werden, wo sie entstehen – vor Ort. Mit unsrem verstärkten Engagement in der „Allianz Sichere Sächsische Kommunen" wollen wir negative Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen möglichst frühzeitig entgegenzuwirken. Eine schnelle polizeiliche Reaktion führt unbestritten zu einem verbesserten Sicherheitsempfinden – eines unserer wesentlichen strategischen Ziele."

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden 2019 insgesamt 10.967 Straftaten (2018: 11.635; 2017: 13.006) erfasst. Das sind 668 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einer Abnahme um 5,7 Prozent.

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, sank 2019 auf 4.465 (2018: 4.741; 2017: 5.286).

Insgesamt 7.424 Straftaten (2018: 8.036; 2017: 9.268) konnten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote sank leicht auf 67,7 Prozent (2018: 69,1 Prozent; 2017: 71,3 Prozent).

Von den 6.163 ermittelten Tatverdächtigen (2018: 6.381; 2017: 7.138) waren 79,1 Prozent männlichen und 20,9 Prozent weiblichen Geschlechts. Es wurden dabei 307 Kinder (2018: 465; 2017: 748), 575 Jugendliche (2018: 550; 2017: 542) und 494 Heranwachsende (2018: 480; 2017: 501) als Tatverdächtige ermittelt.

Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank von 2.594 im Jahr 2018 auf 2.397 im Jahr 2019. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug somit 38,9 Prozent (2018: 40,7 Prozent; 2017: 47,2 Prozent).

Auch bei der allgemeinen Kriminalität ohne ausländerrechtliche Delikte wurden 2019 mit 9.475 Fällen (2018: 9.849; 2017: 10.247) 3,8 Prozent weniger Straftaten registriert. Die Aufklärungsquote blieb in diesem Bereich mit 62,8 Prozent leicht unter dem Wert des Vorjahres (2018: 63,7 Prozent; 2017: 63,9 Prozent). Insgesamt wurden 4.821 Tatverdächtige ermittelt (2018: 4.853; 2017: 4.774). Davon waren 1.063 Nichtdeutsche (2018: 1.071; 2017: 1.014), deren Anteil von 22,0 Prozent damit gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich blieb (2018: 22,1 Prozent; 2017: 21,2 Prozent). Als tatverdächtig erfasst wurden 230 Kinder (2018: 225; 2017: 187), 522 Jugendliche (2018: 473; 2017: 390) und 436 Heranwachsende (2018: 389; 2017: 344).

Die Zahl der Opfer von Straftaten blieb mit 1.704 annähernd gleich (2018: 1.708; 2017: 1.759). Insgesamt 1.015 Opfer (59,6 Prozent) waren männlichen und 689 Opfer (40,4 Prozent) weiblichen Geschlechts. Unter den Opfern waren 202 Kinder (2018: 197; 2017: 226), 142 Jugendliche (2018: 178; 2017: 145) und 134 Heranwachsende (2018: 122; 2017: 107). 142 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre oder älter (2018: 141; 2017: 131). Insgesamt wurden 1.226 Erwachsene als Opfer registriert.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden betrug rund 11,3 Millionen Euro (2018: 7,5 Millionen Euro; 2017: 9,0 Millionen Euro).

Jörg Kubiessa: „Der Anstieg der Schadenssumme geht fast ausschließlich auf das Konto von Insolvenzstraftaten. Allein 26 Tatverdächtige haben einen Schaden von 6,6 Millionen Euro – und damit 4,5 Millionen mehr wie im Vorjahr- verursacht."

Ausgewählte Deliktbereiche

Eigentumskriminalität Lässt man das weite Feld der strafrechtlichen Nebengesetze, zu denen unter anderem auch sämtliche ausländerrechtliche Delikte zählen, außer Acht, so bilden die Diebstahlsdelikte den Hauptteil der Gesamtkriminalität. Ihr Anteil beträgt 26,1 Prozent (2018: 26,5 Prozent). Die Fallzahlen sanken auf 2.859 Fälle (2018: 3.087 Fälle). Die Anzahl der aufgeklärten Fälle sank von 1.064 im Jahr 2018 auf 901 im Jahr 2019. Die Aufklärungsquote sank damit um 3,0 Prozentpunkte auf 31,5 Prozent.

Die Diebstähle setzen sich zusammen aus 1.436 Fällen des Diebstahls ohne erschwerende Umstände (2018: 1.488) und 1.423 Fällen des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (2018: 1.599).

Schwerpunkte im Bereich der Diebstahlskriminalität sind Diebstähle in/aus Geschäften oder Kiosken mit 545 Fällen (2018: 593 Fälle), Diebstähle von Fahrrädern mit 376 Fällen (2018: 387 Fälle) und Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen mit 347 Fällen (2018: 377 Fälle).

Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen, einschließlich der unbefugten Benutzung, sanken die Fälle auf 55 (2018: 70 Fälle). Dies entspricht einem Rückgang um 21,4 Prozent und ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Die Aufklärungsquote liegt mit 23 Fällen bei 41,8 Prozent (2018: 37,1 Prozent). Von den 44 ermittelten Tatverdächtigen waren 27 Nichtdeutsche, was einem Anteil von 61,4 Prozent entspricht. Von den nichtdeutschen Tatverdächtigen kamen zwölf aus Polen, neun aus der Tschechischen Republik, drei aus Ungarn, zwei aus dem Kosovo und einer aus der Slowakei.

Im Bereich des Ladendiebstahls sank die Anzahl der Fälle gegenüber dem Jahr 2018 um 8,0 Prozent auf 415 Fälle (2018: 451 Fälle). Die Aufklärungsquote lag mit 87,5 Prozent lediglich einen Prozentpunkt unter der des Vorjahres mit 88,5 Prozent. Insgesamt wurden 377 Tatverdächtige ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich lag bei 31,6 Prozent (2019: 119; 2018: 106).

Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten gingen im Jahr 2019 von 207 Fällen im Vorjahr auf 185 Fälle und damit um 10,5 Prozent zurück. Die Aufklärungsquote betrug in diesem Deliktfeld 22,2 Prozent (2018: 30,4 Prozent).

Die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen ist im Jahr 2019 um 22 Fälle auf 194 Fälle gestiegen. Dabei handelt es sich in 99 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände (2018: 71 Fälle), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in die Wohnung gelangen konnten. In weiteren 95 Fällen handelt es sich um Wohnungseinbrüche (2018: 101), bei denen die Täter ein Hindernis zu überwinden hatten. In 44 dieser Fälle fand die Tat zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr statt (Tageswohnungseinbrüche). Insgesamt lag die Aufklärungsquote bei diesem Deliktbereich bei 51,0 Prozent (2018: 44,8 Prozent).

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2019 sanken die Fallzahlen im Bereich Rauschgiftkriminalität auf 581 Fälle (2018: 592 Fälle).

Die Aufklärungsquote betrug 96,9 Prozent (2018: 96,6 Prozent). Die Polizei ermittelte 541 Tatverdächtige (2018: 522). Dabei stehen 462 männlichen Tatverdächtigen 79 weibliche Tatverdächtige gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 16,8 Prozent (2018: 15,5 Prozent).

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (so genannte Konsumentendelikte) sank auf 446 Fälle (2018: 465 Fälle). Die Fallzahlen beim unerlaubten Handel mit oder Schmuggel von Betäubungsmitteln blieb mit 83 Fällen annähernd gleich groß (2018: 81 Fälle).

Insgesamt wurden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 71 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2018: 115 Fälle) und 12 Fälle des Handels oder Schmuggels mit Crystal (2018: 11 Fälle) festgestellt. Die Zahl der allgemeinen Verstöße mittels Cannabis und dessen Zubereitungen stieg um 26 auf 321 Fälle und damit um 8,8 Prozent (2018: 295 Fälle).

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden durch die Polizeidirektion Dresden ca. 3,8 Kilogramm Marihuana, 924,5 Gramm Heroin und 506 Tabletten eines Drogenersatzstoffes sichergestellt. Bei Crystal, Amphetamin u.a. lagen die Sicherstellungsmengen unter 200 Gramm.

Im Jahr 2019 wurde ein Drogentoter (46 Jahre) registriert (2018: 0).

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten stieg auf 253 Fälle (2018: 224 Fälle). Bei einer Aufklärungsquote von 85,8 Prozent sind 286 Tatverdächtige (2018: 255) ermittelt worden. Davon waren 78 Tatverdächtige nichtdeutsch (2018: 71), was einem Anteil von 27,3 Prozent (2018: 27,8 Prozent) entspricht.

206 Fälle aller registrierten Gewaltdelikte waren gefährliche und schwere Körperverletzungen (2018: 181). Bei weiteren 30 Fällen handelte es sich um Raubstraftaten (2018: 35 Fälle). Zudem wurden fünf Mord- und Totschlagdelikte (2018: 2 Fälle) registriert, wobei es sich in vier Fällen um versuchte Straftaten handelte.

Wirtschaftskriminalität

Die Wirtschaftskriminalität sank auf 74 Delikte (2018: 93 Fälle), was einem Rückgang um 20,4 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 98,6 Prozent (2018: 100,0 Prozent). 61 Tatverdächtige wurden ermittelt.

Der festgestellte finanzielle Schaden betrug rund 6,8 Millionen Euro (2018: 2,3 Millionen Euro).

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität sank auf 1.719 Fälle (2018: 1.866 Fälle), was einem Rückgang von 7,9 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 533 Tatverdächtige ermittelt (2018: 481). Die Aufklärungsquote blieb in diesem Bereich mit 23,7 Prozent unter dem Vorjahreswert (2018: 25,9 Prozent). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei 21,6 Prozent (2018: 20,6 Prozent), dies entspricht 115 nichtdeutschen Tatverdächtigen (2018: 99).

Massenkriminalität

Die Anzahl der Sachbeschädigungen sank um 65 auf 1.296 Fälle (2018: 1.361 Fälle), dies entspricht einem Rückgang um 4,8 Prozent. Die Aufklärungsquote sank um 2,2 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent (2018: 33,1 Prozent). Bei 284 Fällen handelte es sich um Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (2018: 395 Fälle), bei weiteren 271 Fällen um Graffiti (2018: 342 Fälle).


Marginalspalte

Stabsstelle Kommunikation

  • Besucheradresse:
    Polizeidirektion Dresden
    Schießgasse 7
    01067 Dresden
  • Telefon:
    +49 351 483-2400
  • Telefax:
    +49 351 451083-2334

Ansprechpartner

Thomas Geithner (tg)
Marko Laske (ml)
Karsten Jäger (kj)
Lukas Reumund (lr)
Rocco Reichel (rr)
Uwe Hofmann (uh)

Zeugentelefon

  • Öffnungs- oder Sprechzeiten:
    Das Zeugentelefon ist rund um die Uhr erreichbar.
  • Telefon:
    +49 351 483-2233