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Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 - Erzgebirgskreis

Medieninformation: 112/2021
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 11.03.2021, 08:00 Uhr

  • Straftatenzahl deutlich angestiegen
  • Aufklärungsquote weiterhin hoch
  • erheblicher Anstieg bei Diebstählen unter erschwerten Bedingungen



Für den Erzgebirgskreis wurden im Jahr 2020 insgesamt 11.140 Straftaten registriert. Dies sind 1 018 Fälle (+10,1 Prozent) mehr als im Jahr 2019.
Insgesamt konnten 7 470 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt 67,1 Prozent.

Die Häufigkeitsziffer, die ausdrückt, wie viele Straftaten statistisch auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt bei 3 326.

Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 10.915 Fälle (+1 112) registriert, von denen 7 247 (66,4 Prozent) aufgeklärt wurden.
Weiterhin wurden 225 (-94) Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hier 99,1 Prozent.

Fast alle Straftatenobergruppen weisen Anstiege auf, so auch bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+88 Fälle). Besonders deutlich stiegen die Fallzahlen bei Delikten des Diebstahls unter erschwerten Umständen (+524 Fälle), Betrug (+168 Fälle) sowie Sachbeschädigungen (+146 Fälle).

Es wurden 5 143 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 4 264 deutsche und 879 nichtdeutsche Tatverdächtige. Ein Viertel der nichtdeutschen Tatverdächtigen (220) verstieß gegen Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes.

2020 wurden 2 180 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu 57,2 Prozent männliche und zu 42,8 Prozent weibliche Personen.

Der gemeldete finanzielle Schaden betrug insgesamt ca. 8,3 Millionen Euro, wobei etwa 2,7 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 3,7 Millionen Euro durch Diebstahlshandlungen entstanden.


Ausgewählte Deliktsbereiche

Diebstahlsdelikte


Der Anteil der Diebstahlskriminalität am Gesamtaufkommen der Straftaten im Erzgebirgskreis liegt bei 27,8 Prozent. Die Aufklärungsquote für die Diebstahlsdelikte insgesamt liegt bei 39,7 Prozent.
Die Statistik weist 1 521 Diebstähle ohne erschwerende Umstände (-76 Fälle) sowie 1 571 Diebstähle unter erschwerenden Umständen (+524 Fälle) aus. Im Bereich der Diebstähle unter erschwerten Umständen ist nach deutlichen Rückgängen in den vergangenen vier Jahren nun erstmals wieder ein erheblicher Anstieg zu verzeichnen.

Zahl der Wohnungseinbrüche leicht gestiegen
Auch im Bereich der Wohnungseinbrüche sind nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2019 (-60 Fälle zu 2018) im Jahr 2020 wieder 23 Fälle mehr und somit 80 Fälle erfasst. Bei 30 dieser Fälle handelt es sich um Tageswohnungseinbrüche.
Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen liegt bei 38,8 Prozent.

Diebstahlsdelikte ums Kraftfahrzeug
Bei Diebstählen rund ums Kraftfahrzeug ist die Entwicklung im Jahr 2020 im Erzgebirgskreis unterschiedlich und abermals konträr zur Fallentwicklung von 2018 auf 2019. Während bei Diebstählen von Kraftwagen[1] ein Rückgang um 13 Fälle auf nun 41 Fälle sichtbar ist, stiegen die Fallzahlen bei Diebstählen von Krafträdern1 (75 Fälle/+41) deutlich an. Dies ist der höchste Stand in den vergangenen fünf Jahren. Nahezu unverändert zeigen sich die Fallzahlen bei Diebstählen an bzw. aus Kraftfahrzeugen (308 Fälle/+12).

Sonstige Diebstähle unter erschwerenden Umständen
Anstiege bei den Diebstählen unter erschwerenden Umständen weisen fast alle Erscheinungsformen auf. Zuwächse verzeichneten beispielsweise Fahrraddiebstähle (143 Fälle/+55), schwere Diebstähle in/aus Geschäften/Kioske (106 Fälle/+39), in/aus Boden, Keller oder Waschküchen (160 Fälle/+42) sowie schwere Diebstähle auf Baustellen (57 Fälle/+23).

Rauschgiftdelikte

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im vergangenen Jahr erneut um 73 Fälle auf nunmehr 936 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei 97 Prozent. Insgesamt wurden 772 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 675 deutsche Tatverdächtige sowie 97 nichtdeutsche Tatverdächtige (12,6 Prozent).

Der überwiegende Teil der Taten entfällt mit 753 Fällen (+88) auf allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (sogenannte Konsumentendelikte). Anstiege der Fallzahlen resultieren vorrangig aus allgemeinen Verstößen mittels Cannabis und dessen Zubereitungen (495 Fälle/+57) sowie allgemeinen Verstößen mittels Crystal (198 Fälle/+13) und allgemeinen Verstößen mittels Amphetamin (46 Fälle/+22).
Zudem wurden 119 Ermittlungsverfahren (+11 Fälle) wegen unerlaubten Handels und Schmuggels von Betäubungsmitteln abgeschlossen. Die Zahlen der sonstigen Verstöße nach BtMG, u.a. unerlaubter Anbau sowie Handel/Herstellung/Abgabe/Besitz von nichtgeringen Mengen, sind um 25 auf nunmehr 59 Fälle zurückgegangen.


Sachbeschädigungen/sonstige Straftaten nach StGB

Sachbeschädigungen werden unter der Obergruppe sonstige Straftaten nach StGB erfasst. Von den dort verzeichneten 3 075 Taten entfallen über die Hälfte auf Sachbeschädigungen. Im Jahr 2020 wurden im Erzgebirgskreis 1 689 Fälle (+146) und damit erneut mehr Fälle als im Vorjahr erfasst. Der Anteil der Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität beträgt 15,2 Prozent. 544 Fälle (32,2 Prozent) konnten aufgeklärt werden. Unter den erfassten Fällen sind 423 Sachbeschädigungen an Kfz sowie 249 Sachbeschädigungen durch Graffiti.

Weitere Anstiege bei den sonstigen Straftaten nach StGB waren insbesondere bei Beleidigungen (586 Fälle/+103) sowie Hausfriedensbruch (183 Fälle/+41) zu verzeichnen.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden im vergangenen Jahr 280 Fälle und somit 88 Fälle mehr als im Vorjahr registriert.
Der Anstieg resultiert wie schon im Vorjahr hauptsächlich aus Anstiegen der Fälle von Verbreitung von Pornografie (110 Fälle/+38) sowie sexuellem Missbrauch von Kindern (81 Fälle/+25). Beide Erscheinungsformen weisen abermals die höchsten Fallzahlen in dieser Obergruppe auf. Steigende Fallzahlen waren auch bei sexuellen Übergriffen/sexuelle Nötigung (39 Fälle/+19) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 94,6 Prozent.

Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Die Anzahl der Rohheitsdelikte bzw. Straftaten gegen die persönliche Freiheit ist mit 1 645 Fällen (+2) nahezu identisch zum Vorjahr. Die meisten Fälle wurden bei vorsätzlichen einfachen Körperverletzungen (697 Fälle/-33) und gefährlicher und schwerer Körperverletzung (242 Fälle/-19) gezählt. Anstiege waren bei Bedrohung
(280 Fälle/+44) sowie Nachstellung/Stalking (79 Fälle/+20) zu verzeichnen.
Die Aufklärungsquote liegt bei 93,1 Prozent.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Im Jahr 2020 ist die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte um 169 auf insgesamt 1 592 Fälle gestiegen. Dabei sind insbesondere bei Warenkreditbetrug (608 Fälle/+88) sowie Geldkreditbetrug (69 Fälle/+44) höhere Fallzahlen erfasst.

Gewaltkriminalität[2]

Die Gewaltkriminalität bewegt sich mit einem Rückgang um 27 Fälle unter dem Niveau des Jahres 2019. Insgesamt wurden 296 Fälle registriert. Dies entspricht einem Anteil von 2,7 Prozent der Gesamtkriminalität. Die Aufklärungsquote liegt bei 89,9 Prozent. Das Gros der Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität sind gefährliche und schwere Körperverletzungen (242 Fälle).


Straßenkriminalität[3]

Im Bereich der Straßenkriminalität wurden 2020 insgesamt 1 660 und somit 68 Fälle mehr als im Vorjahr registriert. Der Anteil der Straßenkriminalität an der Gesamtkriminalität liegt bei 14,9 Prozent. Ein Großteil der Taten sind Fälle von Sachbeschädigungen an Kfz (423 Fälle/-20), sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen (496 Fälle/+67) sowie Diebstähle an oder aus Kfz (308 Fälle/+12).

 

[1] einschließlich unbefugter Gebrauch

[2] Gewaltkriminalität setzt sich statistisch gesehen zusammen aus: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr

[3] Unter dieser Sammelbezeichnung sind alle Delikte registriert, die zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen einen Bezug haben


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