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Einsatz am 16. Mai 2021 – Ermittlungen vorangetrieben

Medieninformation: 350/2021
Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 10.06.2021, 14:13 Uhr

Landeshauptstadt Dresden

Einsatz am 16. Mai 2021 – Ermittlungen vorangetrieben
  • 14 Bundespolizistinnen und Bundespolizisten in der Soko
  • 90 Tatverdächtige identifiziert
  • 58 Stadionverbote angeregt

Die Polizeidirektion Dresden hat die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Geschehnissen am Rande des letzten Saisonheimspiels der SG Dynamo Dresden am 16. Mai 2021 weiter vorangetrieben.

In der eigens eingerichteten Sonderkommission „Hauptallee“ arbeiten derzeit 45 Kollegen, darunter auch 14 Bundespolizisten. Der Leiter der Sonderkommission Kriminalrat Enrico Lange (36): „Die Bundespolizei hatte diese personelle Unterstützung unmittelbar nach dem Einsatz von sich aus angeboten. In dem Umfang gab es das noch nie. Wir sind darüber sehr erfreut, denn so können wir unsere Ermittlungen viel schneller durchführen.“

Den Ermittlern liegen aktuell 98 Hinweise aus dem Bürgerportal vor. Dabei handelt es sich insbesondere um Foto- und Videoaufnahmen in einer Größenordnung von 7,4 Gigabyte. Außerdem werten die Kriminalisten die Aufnahmen von etwa 64 Kameras aus, welche die Einsatzkräfte am Tag nutzten. Dies gilt auch für Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras aus dem Stadionumfeld. Zudem haben die Beamten dutzende Zeugen befragt.

Enrico Lange: „Die Auswertung der enormen Menge an Video- und Fotomaterial bildet den aktuellen Schwerpunkt der Soko. Damit können wir möglichst viele Gewalttäter aus der Anonymität holen und zur Verantwortung ziehen. Diesen hohen Ermittlungsaufwand sind wir nicht allein unseren vielen verletzten Kollegen schuldig, sondern auch der Vielzahl friedlicher Dynamo-Anhänger. Glücklicherweise konnten die sechs stationär aufgenommenen Beamten das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen.“

Die Geschehnisse am Rudolf-Harbig-Stadion werden aktuell im Komplex als Landfriedensbruch eingestuft mit den entsprechenden Ermittlungsverfahren gegen die Beteiligten. Hinzu kommen einzelne Straftaten, die gesondert aufgearbeitet werden.

Zwischenzeitlich hat die Polizei 90 Tatverdächtige identifiziert. Ihnen werden unter anderem 42 Körperverletzungsdelikte, 17 Beleidigungen, 8 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, 7 Sachbeschädigungen, 6 Verstöße gegen des Sprengstoffgesetz, 4 tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und zweimal das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Bei den Tatverdächtigen handelt es bis auf einen um deutsche Staatsbürger im Alter von 16 bis 69 Jahren. Unter den Verdächtigen befinden sich auch zwei Frauen.

Enrico Lange: „49 der Tatverdächtigen wohnen in Dresden, 35 im Umland und weitere sechs kommen aus anderen Bundesländern. Von einem Gewalttourismus nach Dresden kann also keine Rede sein.“

Im Zusammenhang mit den bislang vorliegenden Ermittlungsergebnissen hat die Polizei unterdessen 58 bundesweite Stadionverbote beim Verein SG Dynamo Dresden angeregt.

Enrico Lange: „Solche Gewalttäter haben im Stadion nichts zu suchen. Das gilt gerade auch hinsichtlich der neuen Saison, in der in Dresden viel mehr sogenannte Brisanzspiele stattfinden werden.“

Am Rande der Fußballbegegnung zwischen der SG Dynamo Dresden und Türkgücü München kam es am Rudolf-Harbig-Stadion zu erheblichen Ausschreitungen (siehe auch Medieninformationen der Polizeidirektion Dresden Nr. 280, 291, 295, 299/21).

Polizei sucht weiterhin Zeugen

Unter https://sn.hinweisportal.de können Bilder und Videos zum Einsatzgeschehen, auch anonym, hochgeladen werden. Gleichzeitig nimmt die Polizeidirektion Dresden Hinweise unter der Telefonnummer (0351) 483 22 33 entgegen. (ml)


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