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Wildwechsel – Die unterschätzte Gefahr für Mensch und Tier

Medieninformation: 481/2021
Verantwortlich: Karolin Hemp
Stand: 03.11.2021, 10:45 Uhr

Wildwechsel – Die unterschätzte Gefahr für Mensch und Tier

Die Polizeidirektion Zwickau gibt einen Überblick über Gefahrenstellen mit einem erhöhten Risiko für Wildunfälle. Im Ernstfall kann das richtige Verhalten Schlimmeres verhindern.

Mit der Zeitumstellung in der Nacht zum 31. Oktober hat sich auch die Wildunfallgefahr wieder erhöht. Grund dafür: Der Berufsverkehr verlagert sich in die Morgen- und Abenddämmerung und das ist der Tageszeitraum, in dem Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere am aktivsten sind und sich auf Nahrungssuche begeben. Zwei Drittel aller Wildunfälle ereignen sich zu diesen Tageszeiten.

Studien haben ergeben, dass Verkehrsteilnehmer zwischen 6:00 und 8:00 Uhr besonders vorsichtig unterwegs sein sollten – insbesondere in Wald- oder Feldgebieten und auf allen Straßen, an denen das Verkehrszeichen »Achtung Wildwechsel« steht. Das kennzeichnet Streckenabschnitte, an denen sich innerhalb von drei Jahren mindestens 23 Wildunfälle ereignet haben. Bei rund der Hälfte aller getöteten Tiere handelt es sich um Rehe.

Was wäre wenn?
Häufig wird die Schwere von Wildunfällen unterschätzt. Bei einer Kollision mit 60 km/h besitzt beispielsweise ein Reh ein Aufprallgewicht von 0,8 Tonnen, ein Wildschwein von 3,5 Tonnen und ein Rothirsch sogar von 5 Tonnen. Bis zu einem Tempo von etwa 80 km/h, ist es möglich, einen Pkw sicher zum Stehen zu bringen, wenn etwa 60 Meter vor dem Fahrzeug ein Tier auf die Straße tritt. 

Wie verhält man sich als Auto- oder Motorradfahrer in Wildwechselgebieten richtig?
Grundsätzlich gilt: Runter vom Gas! Je schneller das Fahrzeug, desto weniger Zeit bleibt zum Reagieren. Wer beispielsweise mit Tempo 60 statt 80 fährt, verkürzt dem Bremsweg um über 30 Meter. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an die vorherrschenden Straßenverhältnisse an. Feuchtes Laub und Matsch auf den Straßen verlängern den Bremsweg. Außerdem sollten Verkehrsteilnehmer stets damit rechnen, dass vorausfahrende Fahrzeuge plötzlich bremsen müssen und einen entsprechenden Sicherheitsabstand halten.

 

Was tun, wenn sich Wild am Fahrbahnrand zeigt oder bereits auf der Straße ist?
Abbremsen, abblenden und gegebenenfalls hupen, um die Tiere zu verjagen. Sollte sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden lassen, ist bremsen und geradeaus steuern die beste Option – Ausweichmanöver könnten zu noch schwereren Unfällen führen. Nach einem Zusammenstoß muss zunächst die Unfallstelle gesichert und die Polizei informiert werden. Dem verletzten Tier sollte man sich lieber nicht nähern: Gerade ein Wildschwein kann Menschen auch verletzt noch sehr gefährlich werden. Auch angefahrene und verletzte Tiere müssen aufgespürt und gegebenenfalls behandelt werden. Die Bergung von toten Tieren überlässt man aus Sicherheitsgründen lieber dem Jagdpächter, den die Polizei bei Wildunfällen hinzuruft.

 

Unfallschwerpunkte in der Region

Die Übersichtskarten zum Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis zeigen eine visuelle Auswertung der im Verantwortungsbereich aufgenommenen Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Wildtieren zwischen 2018 und 2020. Schwerpunkte mit auffälligen Häufungen von Wildunfällen sind mit rot markiert. An diese Stellen wurden im genannten Zeitraum mehr als 23 Unfälle registriert. Ein gehäuftes Aufkommen derartiger Unfälle zeigte sich an den gelb markierten Punkten. Mehr als 15 Unfälle schlagen hier zu Buche. Nicht in allen Fällen müssen ausschließlich die Tiere dran glauben. An einigen Stellen waren darüber hinaus auch Personenschäden zu verzeichnen (PS).

Landkreis Zwickau
Eine Region mit besonders erhöhtem Risiko für Wildunfälle erstreckt sich an der S 290 und der B 175 vom Dänkritzer Wald bis zum Waldpark Zwickau. Auch auf der B 173 im Bereich zwischen Glauchau, Mülsen und Lichtenstein ereigneten sich zahlreiche Wildunfälle, bei denen auch Personen zu Schaden kamen. Als kritisch zeigt sich darüber hinaus der Zubringer zur Autobahn 72 zwischen Irfersgrün und Voigtsgrün. Das gesamte Naturschutzgebiet des Hartensteiner Waldes beherbergt zahlreiche Wildtiere. Auch hier wurden bereits Unfälle mit Personenschaden registriert.

Vogtlandkreis
Als besonders anfällig für Verkehrsunfälle zeigt sich im Vogtlandkreis der gesamte Streckenverlauf der B 92 im Bereich von Waldgebieten, insbesondere im Bereich Bad Elster, Adorf und Oelsnitz. Rund um das Stadtgebiet Plauen entlang der B 173 und am Zubringer der Autobahn 72 zwischen Rebesgrün und Treuen zeigt sich ein erhöhtes Risiko von Wildunfällen. 

Fakt ist, unabhängig von der Erfahrung und dem Fahrkönnen, kann ein Wildunfall jeden Kraftfahrer treffen. Vorsicht und Weitsicht ist grundlegend das ganze Jahr und zu jeder Tageszeit geboten. Werden darüber hinaus besondere Hinweise beachtet, können Schäden für Mensch und Tier zwar nicht vermieden aber zumindest minimiert werden. (kh)

Anhang:

  • Wildunfälle Landkreis Zwickau
  • Wildunfälle Vogtlandkreis

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Der Betreuungsbereich der Polizeidirektion umfasst die Landkreise

  • Zwickau
  • Vogtlandkreis.

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Polizeipräsident Dirk Lichtenberger - Leiter Polizeidirektion Zwickau

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