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Verkehrsbericht 2021 der Polizeidirektion Chemnitz

Medieninformation: 196/2022
Verantwortlich: Daniela Koenig/Andrzej Rydzik
Stand: 28.04.2022, 09:30 Uhr

Verkehrsunfallentwicklung gesamter Direktionsbereich

(1303) Das Unfallgeschehen im Jahr 2021 weist einen leichten Anstieg der Unfallzahlen aus. Dennoch ist das Unfallgeschehen 2021 wiederum durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Diese besonderen Umstände sind bei jeglichen Vergleichen mit Zahlen der Vorjahre zu berücksichtigen.

Im Jahr 2021 wurden im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz 21.173 Verkehrsunfälle erfasst. Das sind insgesamt 532 Unfälle mehr als im Vorjahr.
Der leichte Anstieg der Unfallzahlen betrifft sowohl die Stadt Chemnitz als auch den Landkreis Mittelsachsen, den Erzgebirgskreis und die Abschnitte der Bundesautobahnen 4 und 72, die im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz liegen.

Die Verkehrsunfälle verteilen sich regional nahezu gleichmäßig auf die Stadt Chemnitz (31 Prozent), den Landkreis Mittelsachsen (31 Prozent) und den Erzgebirgskreis (32 Prozent). Die restlichen Unfälle (sechs Prozent) ereigneten sich auf den Autobahnabschnitten im Zuständigkeitsbereich.

Bei 2 148 Unfällen mit Personenschaden (2020: 2 209) erlitten 2 726 Menschen Verletzungen (2020: 2 790).
Dabei sank die Anzahl der Schwerverletzten um 106 auf 782. Bei der Anzahl der Leichtverletzten ist ein leichter Anstieg um 42 auf nun 1 944 zu verzeichnen. Die Entwicklung der Zahlen von Verletzten ist in den regionalen Bereichen sehr unterschiedlich.

Im Jahr 2021 verloren 30 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben, drei Menschen mehr als 2020.

Bei 19.025 Unfällen blieb es bei Sachschäden. Das sind 593 Unfälle mehr als im Jahr 2020 (+ 3,2 Prozent).

An insgesamt 251 Unfällen waren im Jahr 2021 Kinder (bis 14 Jahre) beteiligt, davon 82 Kinder als Radfahrer.

Bei diesen Unfällen wurden 213 Kinder verletzt. 2021 wurde wie auch 2020 kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet.

An rund 17 Prozent aller Unfälle (3 612) waren 2021 junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt. 397 Menschen dieser Altersgruppe sind 2021 bei Unfällen verletzt worden. Getötet wurden 2021 bei Verkehrsunfällen drei Menschen dieser Risikogruppe.

Bei 5 988 Unfällen waren Fahrer der Generation 65+ beteiligt. Das heißt, bei jedem vierten Unfall im Jahr 2021 war ein Verkehrsteilnehmer der Generation 65+ involviert.

13 Menschen dieser Altersgruppe verloren 2021 bei Unfällen ihr Leben und 501 Personen dieser Altersgruppe wurden bei Unfällen verletzt.

An 303 Verkehrsunfällen (2020: 305) waren Fußgänger beteiligt, was einem Anteil von 1,4 Prozent an der Gesamtunfallzahl entspricht. 244 Personen (2020: 214) wurden bei diesen Verkehrsunfällen verletzt. Drei Fußgänger, und damit drei weniger als im Jahr 2020, verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben.

Im Jahr 2021 wurden 566 Verkehrsunfälle (2020: 726) mit Beteiligung von Fahrrad- oder Pedelecfahrern aufgenommen, was einem Anteil von 2,7 Prozent des Gesamtunfallaufkommens entspricht. Bei Unfällen mit Personenschaden ist der Anteil mit 20,8 Prozent deutlich höher. Bei 447 Verkehrsunfällen (2020: 568) erlitten 461 Personen (2020: 589) Verletzungen und sieben Personen wurden getötet, eine mehr als 2020.

Mit 572 Unfällen (2020: 589) und damit 2,7 Prozent des Gesamtunfallaufkommens ist der Anteil der Verkehrsunfälle mit Beteiligung motorisierter Zweiräder nahezu unverändert. Betrachtet man deren Anteil an den Unfällen mit Personenschaden, so liegt dieser bei 16,6 Prozent (356 Verkehrsunfälle). Im Vergleich dazu: 2020 lag der Anteil bei 16,3 Prozent (359 Verkehrsunfälle). Bei diesen 572 Unfällen verloren fünf Personen (2020: vier) ihr Leben und 398 Personen
(2020: 400) erlitten Verletzungen.

Im Jahr 2021 waren 2 332 der erfassten Verkehrsunfälle Wildunfälle, was einem Anteil von elf Prozent entspricht. Das sind lediglich sechs Unfälle mit Wildbeteiligung mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der Straftaten nach § 142 StGB (Unfallflucht) liegt mit 4 402
(- 80 Fälle) auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen fünf Jahre. 2021 entfernte sich, wie auch 2020, bei jedem fünften Unfall wenigstens einer der Beteiligten pflichtwidrig vom Unfallort.

2 056 Fälle (46,7 Prozent) aller Unfallfluchten wurden aufgeklärt. Bei Unfallfluchten mit Personenschaden liegt die Aufklärungsquote mit 54,5 Prozent noch höher. In 85 der 156 Fälle konnte der Verursacher ermittelt werden.

Bei den Hauptunfallursachen bezogen auf alle Verkehrsunfälle rangiert, wie auch im Jahr 2020, „ungenügender Sicherheitsabstand“ (1 831) an erster Stelle. Die Hauptunfallursachen „unangepasste Geschwindigkeit“ (1 770) und „Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot“ (972) folgen.

Betrachtet man nur die Unfälle mit Personenschaden sind „unangepasste Geschwindigkeit“ gefolgt von „Nichtbeachten der Vorfahrt bei regelnden Verkehrszeichen“ und „ungenügender Sicherheitsabstand“ die Hauptunfallursachen.

Die Summe der 2021 unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle betrug 297 (2020: 282). Dabei wurden 145 Personen verletzt (2020: 130). Ein Mensch verlor 2021 bei diesen Unfällen sein Leben (2020: 0).

Stadt Chemnitz

Im Jahr 2021 stieg die Anzahl der in Chemnitz registrierten Verkehrsunfälle um fünf auf 6 600 (2020: 6 595).
Sechs Menschen kamen 2021 in Chemnitz bei einem Verkehrsunfall ums Leben (2020: drei).

765 Personen wurden bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Chemnitz verletzt (2020: 758), davon 143 (2020: 162) schwer und 622 (2020: 596) leicht.

Bei 104 Unfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel. Die Polizei stellte 477 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, bevor es zu Unfällen kam.

1 597 Straftaten des unerlaubten Entfernens vom Unfallort (Unfallflucht) mussten im Jahr 2021 erfasst werden (2020: 1 731). Das sind 24,2 Prozent aller Unfälle. 764 dieser Unfallfluchten konnten aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 47,8 Prozent entspricht.

Landkreis Mittelsachsen

Auch im Landkreis Mittelsachsen stieg die Gesamtzahl aller Unfälle im Vergleich von 2020 zu 2021 von 6 440 auf 6 475.
Elf Menschen kamen im Landkreis bei Verkehrsunfällen ums Leben, zwei Menschen mehr als 2020.
Die Zahl der Verletzten sank von 886 (2020) auf 824. 266 Menschen (2020: 296) erlitten schwere und 558 Menschen (2020: 590) leichte Verletzungen.

Bei 99 Verkehrsunfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel.
441 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, wurden aus dem Verkehr gezogen, bevor es zum Unfall kam.

In 1 258 Fällen entfernten sich Unfallbeteiligte pflichtwidrig vom Unfallort. Das sind 25 sogenannte Unfallfluchten weniger als 2020. Fast jeder fünfte Unfall (19,4 Prozent) im Landkreis Mittelsachsen war eine Unfallflucht. Die Aufklärungsquote liegt bei 45,3 Prozent, das heißt, 570 dieser Unfallfluchten konnten aufgeklärt werden.

Erzgebirgskreis

6 526 Verkehrsunfällen im Jahr 2020 stehen 6 801 Verkehrsunfälle
(+ 275) im Jahr 2021 gegenüber.
Acht Menschen, drei weniger als im Vorjahr, kamen dabei ums Leben. 921 Menschen wurden verletzt (2020: 936). Die Zahl der Schwerverletzten sank auf 284 (2020: 349). Bei den Leichtverletzten ist ein Anstieg auf 637 (2020: 587) zu verzeichnen.

Bei 114 Unfällen stand mindestens einer der Beteiligten unter Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel.
Die Polizei stellte 387 Fahrzeugführer, die alkoholisiert unterwegs waren, bevor es zu Unfällen kam.

In 1 324 Fällen entfernten sich Unfallbeteiligte pflichtwidrig vom Unfallort. Damit stieg die Zahl der Unfallfluchten im Vergleich zu 2020 (1 307) leicht. 19,5 Prozent aller Unfälle 2021 im Erzgebirgskreis waren Unfallfluchten. Von diesen 1 324 Fluchten konnten 629 aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 47,5 Prozent entspricht.

Bundesautobahnen

Der Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz erstreckt sich auf der Bundesautobahn 4 vom Autobahndreieck Nossen bis zur Anschlussstelle Wüstenbrand sowie auf der Bundesautobahn 72 von der Anschlussstelle Rötha bis zur Anschlussstelle Hartenstein.

Auf den insgesamt rund 132 Autobahnkilometern ereigneten sich im Jahr 2021 1 297 Verkehrsunfälle. Dabei wurden fünf Verkehrsteilnehmer getötet und 216 verletzt, 89 schwer und 127 leicht.

Bei 223 Unfällen entfernte sich einer der Beteiligten pflichtwidrig vom Unfallort. Das sind 17,2 Prozent aller Unfälle auf den Autobahnen.

Verkehrsüberwachungsmaßnahmen

Verkehrsunfälle, deren Ursache in zu hoher beziehungsweise unangepasster Geschwindigkeit zu suchen ist, enden oft mit schweren und tragischen Folgen. Zur Bekämpfung dieser Unfallursache wurden im Jahr 2021 im Direktionsbereich 2 501 Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Dabei wurden 62.924 Geschwindigkeitsverstöße im Verwarn- und Bußgeldbereich erfasst.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Kontrolltätigkeit war auch 2021 in allen Polizeirevieren und Inspektionen die Feststellung/Unterbindung des Führens von Fahrzeugen unter Alkoholeinfluss und/oder Drogen im Straßenverkehr zur Bekämpfung der Unfallursache „Fahren unter Alkoholeinfluss“.

2021 konnten 1 358 Personen (2020: 1 268), die alkoholisiert ein Fahrzeug führten, aus dem Verkehr gezogen werden, bevor es möglicherweise zum Unfall gekommen wäre.

Gegen 816 Fahrzeugführer wurde im Jahr 2021 wegen des Verdachts des Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln ermittelt (2020: 848).

Im Jahr 2021 wurden 4 893 Verstöße gegen die vorgeschriebene Nutzung von Rückhalteeinrichtungen (Gurt) festgestellt. 1 085 Fahrzeugführer nutzten verbotswidrig während der Fahrt Mobiltelefone beziehungsweise gleichgestellte elektronische Geräte.


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