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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 Stadt Chemnitz

Medieninformation: 129/2023
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 23.03.2023, 08:00 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 – Stadt Chemnitz

 

  • leichter Rückgang der Straftaten
  • Anstieg bei einfachem Diebstahl aber deutlicher Rückgang bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen
  • Deutlicher Rückgang bei Betrugsdelikten


Für die Stadt Chemnitz wurden im Jahr 2022 insgesamt 20.084 Straftaten registriert. Dies sind 89 Fälle (-0,4 Prozent) weniger als im Jahr 2021.
Insgesamt 13.185 Fälle konnten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt 65,6 Prozent.

Die Häufigkeitsziffer, die ausdrückt, wie viele Straftaten statistisch auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt bei 8.261.

Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 18.232 Fälle (-537) registriert, von denen 11.343 (62,2 Prozent) aufgeklärt werden konnten. Weiterhin wurden 1.852 (+448) Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hier
99,5 Prozent.

Rückgänge waren bei der Gesamtzahl der Diebstahlsdelikte (-417 Fälle) sowie bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (-360 Fälle) zu verzeichnen.
Die Statistik weist Anstiege der Fallzahlen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+123), Rohheitsdeliken (+128) sowie bei Rauschgiftdelikten (+92) aus.

Insgesamt wurden im Bereich der Stadt Chemnitz 8.981 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelte es sich um 4.969 deutsche Tatverdächtige und 4.012 nichtdeutsche Tatverdächtige. 45,1 Prozent der nichtdeutschen Tatverdächtigen (1.808) verstießen gegen Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes.

2022 wurden 3.511 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu 57,9 Prozent Männer und zu 42,1 Prozent Frauen.

Der gemeldete finanzielle Schaden betrug insgesamt ca. 13,5 Millionen Euro. Davon entstanden etwa 4,3 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 5,0 Millionen Euro Schaden durch Diebstahlshandlungen.
 

Ausgewählte Deliktsbereiche

Diebstahlsdelikte


Die Gesamtzahl der Diebstahlsdelikte ist auf 6.300 und damit um 417 (-6,2 Prozent) zurückgegangen. Dies ist der niedrigste Stand der vergangenen fünf Jahre. Der Anteil der Diebstahlshandlungen an der Gesamtkriminalität der Stadt Chemnitz betrug
31,4 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei 42,0 Prozent (2021: 44,9 Prozent).
Es wurden 3.419 Fälle (+236) des Diebstahls ohne erschwerende Umstände und
2.881 Fälle (-653) des Diebstahls unter erschwerenden Umständen erfasst.

Zahl der Wohnungseinbrüche angestiegen
Die Zahl der Wohnungseinbrüche, in denen auch die Einbrüche in Einfamilienhäuser enthalten sind, ist angestiegen. 2022 wurden 216 Fälle (+47 Fälle/+27,8 Prozent) erfasst. Bei 75 Fällen (+15) davon handelt es sich um Tageswohnungseinbrüche.
Die Aufklärungsquote liegt bei 29,6 Prozent.

Die Fallzahlen verteilen sich erneut sehr unterschiedlich auf die Stadtteile. Die meisten Fälle weisen die Stadtteile Sonnenberg (34 Fälle/+2), Zentrum (32 Fälle/+11) sowie Schloßchemnitz (23 Fälle/-6) auf. In den meisten anderen Stadtteilen hatten sich die Fallzahlen nur minimal verändert. In einigen Stadtteilen wurden keine oder nur einzelne Wohnungseinbrüche registriert.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54): „Ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen ein gravierender Eingriff in den persönlichen Lebensraum, der oft lange nachwirkt. Entgegen der Entwicklung im Landkreis Mittelsachsen stiegen die Fallzahlen in Chemnitz und dem Erzgebirgskreis an. Aber auch der Anteil der Versuche an der Gesamtzahl liegt bei über 40 Prozent. Es zahlt sich also aus, Maßnahmen zur Sicherung zu ergreifen und es Einbrechern schwerer zu machen. Je länger das Aufbrechen von Türen und Fenstern dauert, desto höher ist das Entdeckungsrisiko und Täter lassen von ihrem Vorhaben ab. Die Polizeiliche Beratungsstelle bietet jedem eine kostenlose Beratung zum Einbruchsschutz an. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich von unseren Fachberatern bei Ihnen vor Ort auf Schwachstellen sowie Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam machen zu lassen.“

Deutlicher Rückgang bei Einbrüchen in Böden/Keller/Waschküchen setzt sich fort
Im Jahr 2022 war wie schon in den Vorjahren ein Rückgang von Einbrüchen in Böden, Keller sowie Waschküchen zu verzeichnen. Die Fallzahl sank um 165 auf 742 (-18,2 Prozent).

Rückgang bei Diebstahlsdelikten ums Kraftfahrzeug
Bei Diebstahlsdelikten ums Kraftfahrzeug war im Vergleich zu 2021 ein leichter Rückgang der Fallzahlen auf insgesamt 666 (-45 Fälle) zu verzeichnen. Dieser speist sich hautsächlich aus Rückgängen bei Diebstählen von Kraftwagen. Die beiden anderen Teilbereiche weisen sehr geringe Rückgänge auf. Die Fallzahlen lagen bei Diebstählen von Kraftwagen[1] bei 54 (-32 Fälle), bei Diebstählen von Krafträdern1 bei 64 (-6 Fälle) sowie bei Diebstählen an bzw. aus Kraftfahrzeugen bei 548 (-7 Fälle).

 Rauschgiftdelikte

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im vergangenen Jahr um 92 Fälle auf nunmehr
1.476 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei 94 Prozent. Insgesamt wurden 1.189 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 836 deutsche Tatverdächtige sowie 353 nichtdeutsche Tatverdächtige (29,7 Prozent).

Bei 1.232 Fällen (+88 Fälle) und damit dem überwiegenden Teil handelt es sich um allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, sogenannte Konsumentendelikte. Dabei stiegen die Fallzahlen bei Verstößen mittels Cannabis und dessen Zubereitungen auf 785 Fälle (+96) sowie bei Verstößen mittels Crystal auf 337 Fälle (+5).

Wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln wurden 118 Fälle und somit neun Fälle mehr erfasst als im Vorjahr. Weiterhin wurden 92 Fälle (+2) des unerlaubten Handels/Herstellung/Abgabe/Besitz von Betäubungsmitteln in nichtgeringen Mengen abgeschlossen.

Sachbeschädigungen/sonstige Straftaten nach StGB

Sachbeschädigungen werden unter der Obergruppe sonstige Straftaten nach StGB geführt. Von den dort verzeichneten 4.296 Taten entfallen mit 2.471 Taten (-91) mehr als die Hälfte auf Sachbeschädigungen. Der Anteil der Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität beträgt 12,3 Prozent. 635 Fälle (25,7 Prozent) konnten aufgeklärt werden. Unter den erfassten Fällen sind 711 Sachbeschädigungen an Kfz (-70 Fälle) sowie 518 Sachbeschädigungen durch Graffiti (+15 Fälle).

Rückgänge bei den sonstigen Straftaten nach StGB waren bei Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt[2] festzustellen. Hier gingen 138 Fälle und somit 25 Fälle weniger (-15,3 Prozent) in die Statistik ein. Auch bei Beleidigungen war ein Rückgang auf 576 Fälle (-68/-10,6 Prozent) zu verzeichnen.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Mit einer Steigerung um 123 Fälle auf nunmehr 495 Fälle ist im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erneut ein Zuwachs zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 87,7 Prozent.

Die meisten Delikte entfielen auf Verbreitung von Pornografie (208 Fälle/+52), wobei der Hauptanteil mit 181 Fällen (+44 bzw. +32,1 Prozent) bei Straftaten gem. §184b StGB Verbreitung/Erwerb/Besitz oder Herstellung von Kinderpornografie liegt.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54): „Auch wenn sich der steile Anstieg der Fallzahlen in den vergangenen Jahren insbesondere bei Kinderpornografie abgeschwächt hat, sind die Zahlen weiter auf sehr hohem Niveau. Die Bearbeitung derartiger Fälle im Kommissariat für Sexualdelikte der Kriminalpolizei hat sich bewährt. Auch 2022 wurde wieder eine Vielzahl an Durchsuchungsbeschlüssen, teils konzentriert an Aktionstagen, umgesetzt. Wir werden bei diesen Ermittlungen auch in diesem Jahr nicht nachlassen.“

Weitere Anstiege der Fallzahlen traten bei sexueller Belästigung (74 Fälle/+16), sonstigem sexuellem Missbrauch von Kindern (79 Fälle/+23) sowie im Bereich Vergewaltigung/sexuelle Nötigung/Übergriffe (42 Fälle/+14) ein.

Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Im Bereich dieser Straftatenobergruppe wurden 2022 insgesamt 2.573 und damit
128 Taten mehr erfasst als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 85,3 Prozent.
Die Fallzahlen stiegen bei Bedrohung (455 Fälle/+88) und einfacher Körperverletzung (1.096 Fälle/+69). Zudem wurden 489 Fälle (-12) der gefährlichen und schweren Körperverletzung registriert.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Gesamtzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Jahr 2022 erneut gesunken und um 360 Fälle (-11,6 Prozent) auf nun 2.747 Fälle zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt bei 82,8 Prozent.

Die Zahl der Betrugsdelikte ist deutlich um 23,6 Prozent auf nun 1.730 Fälle (-535) gesunken. Insbesondere bei Erschleichen von Leistungen (379/-266 Fälle/-41,2 Prozent), sonstigem Betrug (559 Fälle/-104) und Waren-/Warenkreditbetrug (596 Fälle/-170) gingen die Fallzahlen deutlich zurück.
Jedoch wurden im Jahr 2022 bei Urkundenfälschungen 456 Fälle und damit 186 Fälle mehr als im Vorjahr registriert.

Gewaltkriminalität[3]

Im Bereich der Gewaltkriminalität ist die Anzahl der Fälle (688/+7) nahezu gleich geblieben. Die Gewaltkriminalität hat einen Anteil von 3,4 Prozent an der Gesamtstraftatenzahl in der Stadt Chemnitz. Die Aufklärungsquote liegt bei 77 Prozent.

Das Gros der Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität sind gefährliche und schwere Körperverletzungen (489 Fälle/-12).
Erneut wurden in den Stadtteilen Zentrum sowie Sonnenberg mit 216 Fällen (+18) bzw. 109 Fällen (+27) die meisten dieser Delikte erfasst.

Straßenkriminalität[4]

Im Bereich der Straßenkriminalität weist die Statistik Fallzahlen auf Vorjahresniveau auf. Insgesamt wurden 2.969 Fälle und damit 20 Fälle weniger als im Vorjahr erfasst. Der Anteil der Straßenkriminalität an der Gesamtkriminalität liegt bei etwa 14,8 Prozent.

In diesen Straftatenbereich fallen vor allem Diebstahl an oder aus Kfz (548 Fälle/-7), Sachbeschädigungen an Kfz (711 Fälle/-70) sowie sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen (536 Fälle/+58).

Im Bereich der Straßenkriminalität sind in den Stadtteilen Zentrum (691 Fälle/+48), Sonnenberg (311 Fälle/-3), Kaßberg (222 Fälle/-28) sowie Schloßchemnitz (215 Fälle/+45) die meisten Taten erfasst.

 

[1] einschließlich unbefugter Gebrauch

[2] Taten gem. §§ 111, 113-115, 120, 121 StGB

[3] Gewaltkriminalität setzt sich statistisch gesehen zusammen aus: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr

[4] unter dieser Sammelbezeichnung sind alle Delikte registriert, die zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen einen Bezug haben


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