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Vogtlandkreis und Landkreis Zwickau: Polizeiliche Kriminalstatistik 2023

Medieninformation: 094/2024
Verantwortlich: Christina Friedrich
Stand: 21.03.2024, 09:00 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik 2023

Zeit:     01.01.2023 bis 31.12.2023
Ort:      Vogtlandkreis und Landkreis Zwickau

Dem sachsenweiten Trend folgend ist die Kriminalität im Jahr 2023 im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Zwickau angestiegen. Die Anzahl der Straftaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent (2.421 Fälle) auf 26.579 Straftaten. Damit erhöhte sich auch die Häufigkeitszahl auf 4.982 Straftaten pro 100.000 Einwohner im Jahr 2023. Die Aufklärungsquote stieg auf 61,0 Prozent.

„Im Jahr 2022 hatte sich die Polizeidirektion Zwickau mit einer gesunkenen Zahl an Straftaten noch dem landesweiten Trend entzogen. Im Jahr 2023 stieg nun auch im Landkreis Zwickau und Vogtlandkreis die Kriminalität, liegt aber noch immer unter dem Niveau der Jahre vor der Corona-Zeit. Der Bereich der Polizeidirektion Zwickau stellt damit weiterhin eine der sichersten Regionen Sachsens dar“, sagte Polizeipräsident Dirk Lichtenberger, Leiter der Polizeidirektion Zwickau.

Entwicklungen in einzelnen Deliktbereichen

Die Zahl der Kraftwagendiebstähle einschließlich unbefugten Gebrauchs sank im Jahr 2023 auf den niedrigsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte. Auch die registrierten Fälle von Kinderpornografie gingen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr zurück, blieben aber im langfristigen Vergleich auf hohem Niveau. Eine nahezu gleichbleibende Fallzahl war bei Wohnungseinbruchs­diebstählen zu verzeichnen.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität, bei Straftaten mit dem Tatmittel Internet sowie bei Cybercrime stiegen die Zahlen im zurückliegenden Jahr an. Auch die Fälle von Gewaltkriminalität nahmen um 16 Prozent zu, dabei wurden vor allem mehr Körperverletzungs- und Raubdelikte registriert.

Die Aufklärungsquote stieg beispielsweise bei einfachem Diebstahl in/aus Geschäften und bei Brandstiftungen an. In diesen Deliktbereichen wurde eine um fünf Prozentpunkte gestiegene Aufklärungsquote erfasst.

Regionale Verteilung der Straftaten

Sowohl im Landkreis Zwickau als auch im Vogtlandkreis erhöhte sich im Jahr 2023 die Anzahl der polizeilich bekannt gewordenen Kriminalität. Im bevölkerungsreicheren Landkreis Zwickau wurden mehr Straftaten registriert als im Vogtlandkreis. Die Häufigkeitszahl war hingegen im Vogtlandkreis höher.

Die höchste Kriminalitätsbelastung im Zuständigkeitsgebiet hatten unverändert die beiden größten Städte zu verzeichnen: In der Stadt Zwickau wurden 42,3 Prozent aller Straftaten des Landkreises Zwickau und in der Stadt Plauen 52,6 Prozent aller Straftaten des Vogtlandkreises registriert.

Plauen ist nach wie vor die Stadt mit der größten Häufigkeitszahl: Auf 100.000 Einwohner gerechnet wurden dort 9.692 Straftaten registriert. Mit Tirpersdorf befindet sich auch die Gemeinde mit der niedrigsten Häufigkeitszahl (805) im Vogtlandkreis. Im Landkreis Zwickau variieren die Straftaten pro 100.000 Einwohner zwischen 7.110 in Zwickau und 1.170 in Oberwiera.

Ermittelte Tatverdächtige (ohne ausländerrechtliche Verstöße)

Von den 11.058 im Jahr 2023 ermittelten Tatverdächtigen waren drei Viertel Männer. Zum Großteil handelte es sich um Erwachsene (75,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg jedoch der Anteil an tatverdächtigen Kindern (5,5 Prozent) und Jugendlichen (10,9 Prozent) leicht an, der Anteil an Heranwachsenden blieb etwa gleich (8,1 Prozent).

Von allen ermittelten Tatverdächtigen waren 77,3 Prozent deutsche Staatsangehörige, der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg auf 22,7 Prozent an. Dabei handelte es sich um Personen mit 95 verschiedenen Nationalitäten. Am häufigsten wurden syrische (465), ukrainische (273) und tschechische (226) Tatverdächtige registriert.

Politisch motivierte Kriminalität (PMK)

Die Zahl der Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität lag im Jahr 2023 bei 571, was einem Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere die politisch rechts motivierten Straftaten stiegen deutlich an und machen mit 394 Fällen einen Großteil der Straftaten aus. Dabei handelt es sich vor allem um Propagandadelikte, also beispielsweise das Anbringen von verfassungsfeindlichen Symbolen. Die Aufklärungsquote im Bereich PMK stieg um mehr als zehn Prozentpunkte auf 36,6 Prozent an.

Erstmals wurden Angriffe auf Amts- und Mandatsträger sowie Parteieinrichtungen explizit betrachtet: 33 derartige Fälle erfasste die Polizeidirektion Zwickau im Jahr 2023. In den beiden Vorjahren befanden sich die Zahlen noch auf einem niedrigeren Niveau.

„Für die Aufrechterhaltung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist es essenziell, dass sich Menschen in politischen Ämtern engagieren. Wenn Amts- oder Mandatsträger angegriffen werden, kann dies eine verheerende Wirkung auf die Bereitschaft zur Übernahme politischer Verantwortung und damit auf die Funktionsfähigkeit unseres Gemeinwesens entfalten. Für uns als Polizei ist die kontinuierliche Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität daher ein wichtiger Schwerpunkt“, sagte Polizeipräsident Dirk Lichtenberger. (cf)


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