Mit gezielten Desinformationen können extremistische Kräfte und autoritäre Staaten versuchen, Misstrauen gegen die demokratische Ordnung und die Integrität staatlicher Stellen zu schüren, um politische Entscheidungen zu beeinflussen. Derartige Risiken sind insbesondere vor Wahlen oder im Zuge von herausgehobenen gesellschaftlichen Debatten besonders hoch. Die gezielte Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen ist vor allem dann relevant, wenn damit gegen Strafgesetze verstoßen wird. Dies ist insbesondere der Fall, wenn unwahre Tatsachenbehauptungen veröffentlich werden.
Als Strafrechtsnormen kommen beispielsweise
- Beleidigung,
- üble Nachrede oder
- Verleumdung (z. B. gegen Amtsträger) sowie
- Vortäuschen einer Straftat oder
- falsche Verdächtigung
in Betracht.
In entsprechenden Fällen sollten daher auch Strafanzeigen erstattet werden. Da solche Beeinflussungsversuche möglicherweise bereits Wirkung zeigen und die öffentliche Wahrnehmung verändern, werden strafrechtliche Maßnahmen letztlich allein nicht wirksam sein.
Öffentliche Aufklärung und Vermittlung von Medienkompetenz
Eine weitere notwendige Flanke zur Bekämpfung von Desinformationen umfasst daher auch eine breite öffentliche Aufklärung, die den Bürgerinnen und Bürgern dabei hilft, ihre Medienkompetenz zu stärken und ein Bewusstsein für die Beeinflussung politischer Prozesse durch Desinformation zu entwickeln. Ausführliche Informationen finden Sie hier und hier.
Desinformation im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine
Auch im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine spielt Desinformation eine zentrale Rolle. Die Sicherheitsbehörden nehmen diese Bedrohung sehr ernst und möchten hierfür mit Informationen zum Umgang mit Desinformation sensibilisieren. Diese finden Sie hier.