Deutsches Team holt Gold

v.l.n.r. Kimberley Rappe, Jannemien Panzlaff, Lucie Krech 
© Philipp Reichenbach

Lucie Krechs unvergessliche Reise zur U23-Weltmeisterin im Kanuslalom: Ein spannender Einblick in den Weg einer jungen Athletin vom intensiven Training bis zum goldenen Erfolg.

In diesem Bericht gewährt Polizeimeisteranwärterin Lucie Krech, Mitglied der Sportfördergruppe der Polizei Sachsen, einen faszinierenden Einblick in ihre Teilnahme an der U23 Kanuslalom Weltmeisterschaft im französischen Foix. Von der sorgfältigen Vorbereitung über die Herausforderungen auf der Wettkampfstrecke bis hin zum überwältigenden Moment des Gewinns – Lucie erzählt von ihren Erlebnissen, den Höhen und Tiefen sowie den wertvollen Erfahrungen, die sie auf ihrem Weg gesammelt hat.

Rückblick auf die Weltmeisterschaft - Ein Erlebnisbericht von Lucie

Hallo, mein Name ist Lucie, ich bin 21 Jahre alt – und seit einigen Tagen U23-Kanuslalom-Weltmeisterin im Teamwettbewerb. Ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Die Vorbereitung

Bereits im Vorfeld habe ich gemeinsam mit meiner Trainerin Lena Stöcklin intensiv an meinen persönlichen Schwächen gearbeitet. Nach der erfolgreichen Qualifikation für die Nationalmannschaft lag der Fokus darauf, körperlich und mental optimal auf die Weltmeisterschaft vorbereitet zu sein. Für die unmittelbare Wettkampfvorbereitung vor Ort sowie während der Wettkampftage wurde ich von Franz Anton, Polizeihauptmeister und erfahrener Trainer, betreut.

Die Weltmeisterschaft in Foix, Frankreich

Der Wettkampf fand auf einer Naturstrecke in Foix (Frankreich) statt. Die ersten beiden Trainingseinheiten vor Ort waren eine kleine Herausforderung – aufgrund eines zu niedrigen Wasserstandes war ein Training auf der eigentlichen Wettkampfstrecke nicht möglich. Improvisation war gefragt. Trotz der schwierigen Umstände versuchten wir, ein gutes Bootsgefühl für die ungewohnte Strecke zu entwickeln. Im Vordergrund standen Technik, Gefühl und mentale Stärke. Dank der Unterstützung von Franz Anton gelang es mir, mich Schritt für Schritt an die Bedingungen heranzuarbeiten und Sicherheit zu gewinnen.

Die ersten Wettkampftage

Am Sonntagabend wurde die Weltmeisterschaft feierlich eröffnet. Danach blieb nur noch eine 30-minütige Trainingseinheit, bevor es ernst wurde. Am Montag und Dienstag hieß es: Beobachten, analysieren, konzentrieren - denn mein Start war für Mittwochmorgen, kurz nach 9:00 Uhr, angesetzt. Am Wettkampftag stand frühes Aufstehen auf dem Plan, gefolgt von einer kurzen Vorbelastung, Streckenbegehung und finaler Besprechung. Der Qualifikationslauf fürs Halbfinale war meine erste große Prüfung. Es war nur ein Lauf – eine einzige Chance, um unter die Top 30 und somit ins Halbfinale zu kommen. Trotz einer leichten Torberührung, die mit einer Zeitstrafe von zwei Sekunden geahndet wurde, konnte ich mich souverän mit einem 12. Platz qualifizieren.

Das Teamfinale – Der große Moment

Noch am selben Tag folgte das Teamfinale. Was dann geschah, war einfach unglaublich. Vom ersten bis zum letzten Tor lief unser Rennen nahezu perfekt. Die Abstimmung im Team war herausragend – jede Bewegung saß. Im Ziel leuchtete unsere Zeit auf: Mit einem Vorsprung von 2,35 Sekunden lagen wir in Führung. Nur ein Team stand noch aus. Die Sekunden des Wartens zogen sich. Doch am Ende konnte uns niemand mehr schlagen. Wir hatten Gold gewonnen! Der Jubel war grenzenlos. Wir – drei junge Athletinnen – und unser Trainer Franz Anton konnten es kaum glauben: Weltmeisterinnen!

Das Halbfinale und Finale

Nach einem Ruhetag stand am Freitag das Halbfinale an. Wieder ein früher Start, wieder höchste Konzentration. Mein Lauf dauerte 109 Sekunden – leider erneut mit einer leichten Torberührung und damit wieder zwei Strafsekunden. War das das Aus? Diese Frage beschäftigte mich lange. Doch nach langen Minuten des Bangens stand fest: Ich bin im Finale!

Viel Zeit zur Erholung oder Vorbereitung blieb nicht – nur 75 Minuten lagen zwischen Halbfinale und Finale. Eine kurze Videoanalyse, ein paar letzte Tipps, volle Konzentration. Nervös? Nein. In diesem Moment zählte nur: genießen. Und genau das tat ich. Zwar lief mein Finallauf nicht ganz so wie erhofft, aber ich war stolz, diese Bühne erlebt zu haben und so viel gelernt zu haben. Die Atmosphäre war einmalig.

Ausblick: Europameisterschaft und Polizeiausbildung

Viel Zeit zum Durchatmen bleibt nicht – in wenigen Tagen geht es weiter zur Europameisterschaft nach Solkan (Slowenien). Mein Ziel bleibt klar: eine Finalteilnahme und bestmögliche Leistung.

Die Motivation aus der Weltmeisterschaft ist riesig. Ich fühle mich stark und bereit, alles zu geben. Parallel dazu läuft auch meine Polizeiausbildung. Am 2. Oktober 2025 stehen die Zwischenprüfungen an. Danach beginnt mein erstes Praktikum, auf das ich mich sehr freue. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich dort sammeln kann.

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(© Philipp Reichenbach)

Lucie Krech

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(© Philipp Reichenbach)

Stolze Gewinnerinnen mit Franz Anton (betreuender Trainer) bei der U23- Kanuslalom Weltmeisterschaft

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(© Philipp Reichenbach)

Glücklich und stolz!

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Gold für Lucie und ihr Team

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(© Philipp Reichenbach)

Lucie Krech voll konzentriert

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