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Hochschuldidaktischer Fachtag zum Thema ''Blended Learning''

Blended Learning
(© Polizei Sachsen)

Am 28. April 2022 hat das Sächsische Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS) zu einem Tag des akademischen Austauschs über die Zukunft des Lehrens und Lernens an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) geladen.
Blended Learning
(© Polizei Sachsen)

Am 28. April 2022 hat das Sächsische Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS) zu einem Tag des akademischen Austauschs über die Zukunft des Lehrens und Lernens an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) geladen. Dazu hier ein Tagungsbericht von Dr. Christoph Meißelbach, dem Wissenschaftlichen Koordinator des SIPS.

Das SIPS organisierte den Hochschuldidaktischen Fachtag zum Thema „Blended Learning“ für alle interessierten Angehörigen der Hochschule. Knapp 40 Bedienstete des Lehr- und Stammpersonals folgten der Einladung in das Rothenburger Audimax. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, welche Rolle digitale Lehrmethoden zukünftig für das Polizeistudium in Sachsen spielen können und welche technischen, organisatorischen sowie personellen Voraussetzungen die Hochschullehre des 21. Jahrhunderts braucht.

Die Vorträge

Vier ausgewiesene Experten eröffneten in ihren Vorträgen ganz unterschiedliche Perspektiven auf die Rolle von digitaler Lehre an einer Hochschule und im Polizeistudium. Zuerst berichtete Mandi Strambowski von ihren Erfahrungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stabsstelle für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium der Universität Leipzig. Sie machte deutlich, dass sich jede Hochschule den Herausforderungen des digitalen Wandels stellen müsse. Dies erfordere eine strategische Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Lehr- und Prüfungsformaten auf allen Ebenen.

Dass der digitale Wandel der Hochschullehre eine Gesamtaufgabe darstellt, machte auch Prof. Dr. Claudius Ohder deutlich. Als Vizepräsident für Lehre und Qualitätssicherung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, war er viele Jahre selbst zuständig dafür, Wandlungs- und Reformprozesse zu organisieren. Ausgehend von Befunden aus der Lernforschung und eigenen Erfahrungen zeigte er auf, dass die Anreicherung des Polizeistudiums mit Online-Inhalten zwar kein Selbstläufer, angesichts der großen Chancen solcher Formate und der unaufhaltsamen Digitalisierung aber ebenso lohnend wie unausweichlich sei.

Wie ein zeitgemäßer Mix aus Online- und Präsenzformaten im Polizeistudium aussehen kann, demonstrierte anschließend Polizeioberrat Thomas Berthold, Mitarbeiter im Hochschuldidaktischen Dienst und Fachhochschullehrer an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung. Zusammen mit Polizeihauptkommissar Andreas Machura zeigte er auf, dass es zielführende Kombinationen zwischen Online- und Präsenzformaten im Polizeistudium jenseits eines reinen „pandemischen Notmodus“ geben kann. Die Spannweite kann dabei beispielsweise von Online-Vorlesungen der Dozenten über „Inverted-Classroom“-Modelle bis hin zu Podcasts und Videosequenzen reichen, die von den Studierenden auch selbst produziert werden können.

Schließlich gab Ass. iur. Benedicta Harzewski, Dozentin für Strafrecht an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH),  Einblicke in die Praxis ihrer hybriden Lehre am Campus Rothenburg. Eindrücklich zeigte sie anhand konkreter Beispiele, dass auch das Polizeistudium von den Möglichkeiten des digitalen Wandels profitieren kann, wenn Lehrende über entsprechende Möglichkeiten, Motivationen und Kenntnisse verfügen. In den Pausengesprächen nach ihrem Vortrag äußerten nicht wenige Teilnehmer des Fachtages, dass sie sich eine so lebendige Vermittlung von Strafrecht mithilfe von interaktiven Lehrvideos in ihrem Studium auch selbst gewünscht hätten.

Den Schlusspunkt des Fachtags bildete eine Podiumsdiskussion, auf der die externen Referenten mit dem kommissarischen Prorektor der der Hochschule, Mirko Göhler, und Dr. Jens Schulz, Leitungsstab der Polizeifachhochschule, ins Gespräch kamen. Moderiert von Dr. Christoph Meißelbach (SIPS) diskutierten die Podianten kontroverse Themen wie den Sinn einer Präsenzpflicht im digitalen Zeithalter, die Notwendigkeit hochschuldidaktischer Weiterbildung des Lehrpersonals sowie die Herausforderungen, denen sich eine Polizeihochschule im 21. Jahrhundert als Arbeitgeber und Wissensvermittler stellen sollte.

Das zentrale Fazit des Fachtages zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung: Der digitale Wandel ist ein Faktum, das alle Bereiche der Gesellschaft durchzieht. Es führt deshalb ohnehin kein Weg daran vorbei, sich ihm als Polizeihochschule aufgeschlossen zu stellen und dabei auch alte Gewissheiten zu hinterfragen. Wichtig ist, diesen Wandel nicht nur als eine zu bewältigende Herausforderung zu begreifen, sondern vor allem als eine Chance für Studium und Ausbildung.

Deutlich wurde nicht zuletzt, dass diese Transformation eine Gesamtaufgabe ist, die nicht nur Professoren und Lehrkräfte betrifft, sondern auch Forschung, Hochschulleitung und Verwaltung. Und so waren sich bei allen kontroversen Perspektiven am Ende eines spannenden Fachtages alle einig: Es lohnt sich - und es geht nur gemeinsam.
 

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